Bosnien ist ein sehr spannendes Land – vorallem was die Natur anbelangt. Auch aus Motorradfahrer findet man viele Freiheiten, die hierzulande undenkbar wären. Vorweg: einer der größten Fehler war sicher die Anreise über unendlich lange(weilige) Landstraßen – da verliert man einfach zu viel Zeit.
Doch irgendwann um 17:00 war ich dann bei der Tankstelle in Bosansko Grahovo (Bosnien und Herzegowina). Die große Frage: den nächsten Abschnitt machen oder nicht? Aber es ging sich noch alles super aus. Der Weg war relativ einfach zu fahren – sehr oft im Wald – aber gegen Ende wieder super Ausblicke auf die bosnische Landschaft.
Hier und da muss man als Motorradfahrer immer wieder nach Südtirol. Es ist und bleibt das Eldorado. So viele schöne Strecken an einem Fleck – wo gibt’s das sonst noch? Wer allerdings am Wochenende dorthin fährt – selber schuld. Viel Wohnwägen, viele Motorradfahrer. Leider auch viele Egoisten, die glauben, ihnen gehört die Straße alleine. Wie auch immer. Bis auf den Großglockner die Strecke so gefahren, wie geplant. Einziger Planungsfehler: der Pampeago Pass (ganz im Westen) ist gesperrt.
Es war im Jahr 2020. Das Frühjahr war durch Corona geplagt. Daher entschied ich mich für eine Umrundung von Tschechien und anschließend der Slowakei. Beim Wegfahren hat es bereits in Strömen geregnet. Nähe Bärenkopf die erste Pause. Die folgenden 2. Bilder schauten dann nicht mehr so heldenhaft aus.
Gefahren bin ich mit einer Stadler Track II Pro. Fairerweise muss ich sagen:
Begonnen hat die Planung mit: Wie komme ich überhaupt an den Start? Es gibt den Nachtzug nach Verona oder Feldkirch. Gegen einen geringen Aufpreis kann man das Motorrad mitführen lassen. Allerdings wollte ich dann in Zeiten von Corona auch nicht eine Nacht in einem 4rer Abteil mit Fremden verbringen. Also habe ich die Strecke so durchgeplant. Im Nachhinein: die Anstrengung war gigantisch – ich würde nie mehr eine so lange Strecke in so kurzer Zeit fahren – aber es war eine Once-in-a-Life-Experience – und daher ist es ok. Die Route hab ich von paesse.info und hab sie mit dem Tourenfahrer Magazin noch abgeglichen. Ebenfalls hab ich sie mit der Seite eines Guides gegengechecked, mit dem ich eine Woche in Rumänien in einer Gruppe war.
Android Einer der bekanntesten Tools ist wohl LocusMaps. Für ein paar Euro bekommt man die Werbung weg und ein paar zusätzliche Features. Ich nutze die Karte primär zum Anzeigen von GPX Tracks. Wichtig ist, dass man beim Wandern immer Offline-Karten dabei hat – Internet gibts selten. Sehr aktuelle und gut verwendbare Karten bekommt man hier. Man kann direkt aus der Website installieren: Bereich mit [+] ausklappen und anschließend auf „Android Install on: Locus Map+POIs“. Danach startet das Download der Karte in Locusmaps. Ebenfalls verwende ich Kompass Pro. Es gibt auch eine passende App. Die App ist sehr rudimentär – aber die Karten sind für Österreich und Italien unverzichtbar. Die App erlaubt direkt Offline-Karten. Lustigerweise erlaubt Locusmaps auch Kompass-Karten – aber sie kosten extra.
Tag 1 Am ersten Tag ging es nach Predlitz. Leider regnete es die ganze Fahrt. Nach rund 40.000km mit der Stadler Track 2 Pro muss ich feststellen: Wenn es regnet und den ganzen Tag ist schlechtes Wetter angesagt – dann sollte man sich eine Regenhaut drüberziehen. Die Stadler Sachen sind super – aber wenn vor und nach der Fahrt Regen absehbar ist – Regenhaut. Die Sachen trocknen nach 6h Regen auch nur mehr schwer, wenn nicht sauber imprägniert. Irgendwie auch nicht weiter mitgedacht und über die Hohe Tauern gefahren – viele Muren und dreckige Straßen.
Tag 1 Die Route nach Lienz war ein Klassiker mit unter anderem Wildalpen. Geschlafen wurde hier - sehr, sehr zu empfehlen.
Tag 2 & 3 Es ging nach Villnöss. Eine sehr schöne Strecke - viel schöne Pässe. Die Rückfahrt war auch ok - aber ab Liezen dann wieder Autobahn. Leider war Schlechtwetter angesagt und es wurde nichts mit der Wanderung. Trotzdem hab ich sie angehängt. Aber das Villnösstal war sehr beeindruckend - die Wanderung wird also nochmals probiert.
Tag 1 Treffpunkt war Alland. Leider hat es da schon geregnet. Und wir wussten da noch nicht, dass es auch noch weitere 5h regnen wird. Bis Melk ging es über die Autobahn – danach die Klassiker – Bärenkopf, Freistadt, Lipno Stausee. Die Strecke hatte wirklich sehr, sehr schöne Waldwege – das Quartier war super.
Kurz zu meiner Person Ich bin Jahrgang 84. Ich habe den Führerschein mit 18 gemacht, und bin dann bis zu meinem 34. Lebensjahr nicht mehr gefahren. Da ich von Haus aus nicht am “Heizen” interessiert war, fiel mir die Wahl recht einfach: ich will eine Reiseenduro. HONDA gefiel mir sehr gut – und 2018 hab ich mir dann eine bestellt. Nicht sehr intelligent, wenn man ein blutiger Anfänger ist – aber der Gebrauchtmarkt war damals noch nicht gegeben und ich wollte jetzt auch kein “Überbrückungs”- Motorrad kaufen.
Tag 1 Es ging über die Wechselbundesstrasse in die Südsteiermark. Ich war von Slowenien positiv überrascht – hätte nicht gedacht, dass es dort so schöne Strecken gibt. Schöne Landschaft, gute Straßen – was will man mehr. Vor allem vor und nach Postojna gibt es sehr lohnende Streckenabschnitte.
Tag 2 Am nächsten Tag ging es nach Poreč, Limski Kanal, Rovinj und nach Pula. Die Strecken auf dem kroatischen Teil waren ok – aber nichts besonders hinsichtlich Motorradfahren. Die Strecke im Naturpark Učka ist spannend – da kommt nochmal Kurvengenuss am Ende des Tages auf.