Der Mensch und "seine" Umwelt: Teil 1

Statussymbol des „Wohlstands“ – der PKW

Warum Wohlstand unter Anführungszeichen? Weil ich den Artikel Ein Job, ein Auto, aber nicht genug zu essen sehr interessant fand. Es ist sehr tragisch zu sehen, dass für immer mehr Menschen Essen keine Selbstverständlichkeit mehr ist, ich erlaube mir die Situation trotzdem aus dem Blickwinkel der Umwelt betrachten: Armut und Auto in einem Satz? Wie passt das zusammen?

In einer reichen Gesellschaft, wo fast alle über ein Auto verfügen, ist der, der sich anders fortbewegen muss, relativ arm. (Prof. Christoph Butterwegge)

Ich kenne die geografischen Gegebenheiten in dem Artikel von oben nicht – aber man fragt sich trotzdem: Wie ironisch ist es, dass man seinem Auto etwas zu essen gibt, für sich selbst aber auf Spenden angewiesen ist? Mir wurde erzählt, dass man vor nicht allzu langer Zeit das Spielen auf Straßen von Graz (in den Randbezirken) möglich war, da der Verkehr sehr, sehr gering war.

Im Auto-Touring Jänner 2021 gab es eine Grafik dazu. Waren es 1960 noch 404.042 Personenkraftwagen in Österreich, sind es mit 2021 stolze 5.135.815 – fast eine ver-13-fachung in 60 Jahren in einem Land mit 9 Millionen Einwohner. Ich gehe hier und da von Meidling bis zum Türkenschanzpark und mache folgendes Gedankenexperiment: Wenn nach 100 Gehmeter kein Auto passiert wurde, gewonnen. Und ich habe noch nie gewonnen – nicht mal bei großen Kreuzungen.

Selbes Bild zeichnet sich auf der nächsten Seite von Auto-Touring Jänner 2022. Waren es 1955 noch 136.399 Flüge (Ankunft und Abflug), waren es 2019 schon 36.036.105 Flüge. Eine ver-264-fachung in 64 Jahren.

Bevor man über alternative Antriebe redet – eine interessanter Fakt:

SUV Statistik 2021

Und so würde man meinen: Autos sind sparsamer als damals. Doch die Effizienz wird durch viel mehr Gewicht und Leistung bedeutungslos. Die Ironie an der Sache: In Wien gibt es bald eh keinen Schnee mehr – trotzdem fahren mehr SUVs (wie e.g. Range Rovers oder Mercedes G) als je zuvor herum.

Ich fand den Standpunkt von Walter-Röhrl sehr interessant. Da YouTube sehr gerne vergisst (vorallem wenn man alternative Meinungen unterstützt) – hab ich den für mich interessanten Teil herausgeschnitten. Die Argumentationslinie ist für mich sehr plausibel:

  • Bei Milliarden von Autos ist die Elektromobilität nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
  • Was machen wir mit den Milliarden von Autos, die jetzt gerade weltweit herumfahren? Nur ein Alternativtreibstoff, welcher auch von diesen Autos verwendet werden kann, macht in den nächsten Jahren Sinn.
  • Der Bau der neuen Infrastruktur für Elektroautos braucht wieder viel Ressourcen – bis hin zu wassergekühlten Stromleitungen. Das Tankstellennetz für aktuelle Autos ist aber schon vorhanden.
  • Der SUV Trend ist unaufhaltsam. Aber was macht es für einen Sinn, ein 2.4t schweres Auto zu bewegen und dann noch von umweltfreundlich zu sprechen? Alleine der Reifenabrieb ist gigantisch (wenn man sich die Schlapfen von einem X4 mal anschaut …) – ganz zu schweigen vom Energieverbrauch.
  • Röhrls 50 Jahre alter Porsche hat 1040kg. Er muss nicht mehr produziert werden. Und man weiß: die Produktion eines PKWs braucht unendlich viel Ressourcen – genauer gesagt entstehen 5000-7000kg CO2 (das sind ca. 30.000km Fahrleistung). Hier zu erwähnen ist noch die Abwrackprämie, welche genau den umgekehrten Effekt hatte.
  • Die Anzahl von Zulieferer und Monteure sind bei E-Autos viel geringer (darüber gibt es konträre Meinungen). Der wirtschaftliche Aspekt – so ironisch es klingt – ist natürlich nicht zu vernachlässigen. Von ÖAMTC bis AVL – alle Branchen sind von der Mobilität des Menschen abhängig.

E-Fuel

Wie aus dem Bericht des ÖAMTC zu entnehmen ist, muss für die Herstellung von E-Fuels CO2 aus der Umgebungsluft entnommen werde. Firmen wie AVL, Siemens und Porsche dürften sich dem Projekt angenommen haben. Die Frage die ich mir als Laie stelle: Wie wir gelernt haben aus der Corona Pandemie: Wenn sich die Politik in eine Richtung festgefressen hat, dann bleiben sie auch dabei. Daher ist die Frage, ob E-Fuels irgendwann / rechtzeitig noch Fuß fassen können. Die Idee Elektroautos in Städten klingt zumindest plausibel.

Automobilhersteller haben bereits erklärt, die Entwicklung von Verbrennungsmotoren einzustellen. Diese Entscheidung ist keine Reaktion auf die Märkte, sondern auf politische Vorgaben aus Brüssel. Nach außen hin wird proklamiert, hinter diesen Vorgaben stehe der Versuch, die Welt vor dem Klimawandel zu schützen. Tatsächlich wird der Umwelt nicht wirklich geholfen, denn die Brennstoffe, die wir Europäer aufgrund dieser Verordnung nicht mehr verbrauchen, bleiben ja nicht in der Erde, sondern werden anderswohin geliefert. Das richtige Regelwerk, wenn Europa CO2-Ausstoß sparen will, ist ein weltweiter CO2-Preis über alles — ob Hausbrand, also die Heizung von Gebäuden, oder chemische Industrie oder Verkehr. Überall müssten nach Maßgabe eines einheitlichen CO2-Preises, der sich durch ein weltweites Emissionshandelssystem endogen ergibt, Sparanstrengungen induziert werden. Die Geschichte wird dann zeigen, welche Technologie die beste ist. Ich wage zu bezweifeln, dass es überall nur das Elektroauto ist. (Prof. Dr. Dr. Hans-Werner Sinn)

Neben E-Fuel und mit Lithiumbatterie betriebene Autos, gibt es natürlich auch noch den Wasserstoff. Momentan (so wie ich das verstehe) ist der Ansatz gut, bietet aber nur für Neufahrzeuge eine Lösung.

So entstand z.B. das Pilotprojekt Haru-Oni („starker Wind"), aus dem die weltweit erste kommerzielle Anlage zur Herstellung klimaneutralen Kraftstoffs werden soll, im Süden Chiles: Im windreichen Patagonien ist erneuerbare Energie in Überfluss vorhanden. Die dortigen Windkraftanlagen liefern permanent Strom, den —anders als in Europa — sonst niemand braucht.

Irgendwie lese ich diese Passage mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil natürlich der Ideenreichtum der Ingenieure genial ist. Weinend, da, nachdem man Länder mit Erdöl meist „zwangsbeglückt“ hat, man jetzt weiterzieht und andere Länder mit Fabriken und Windrädern und riesigen Solaranlagen beglückt.

Damit ist ein Verbrenner, der ausschließlich mit diesen E-Fuels betankt wird, nicht nur genauso klimafreundlich wie ein E-Auto, das mit heimischer Windkraft geladen wird. Es ist auch praktisch genauso energieeffizient. Die in flüssiger Form gespeicherte Energie ist zudem leichter transportierbar als elektrischer Strom, etwa mit Tankschiffen (die ihrer-seits auf nachhaltige Antriebsformen umgestellt werden müssen) in andere Erdteile. Dort angekommen, können E-Fuels bei herkömmlichen Tankstellen in herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren getankt werden — und so zur Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen. Außerdem bleiben dadurch heutige Infrastrukturen weiter nutzbar. (Quelle: Auto-Touring)

Nichts destotrotz wird auf eines vergessen: und das ist der Verzicht. Die Fortbewegung in einem KFZ ist viel angenehmer:

  • Ich kann Musik hören. Und ich muss nicht Gesprächen anderer zuhören, die mich u.U. gar nicht interessieren.
  • Die Pandemie hats gezeigt – ich brauche in einem KFZ keine Maske tragen.
  • Das Straßennetz ist viel besser ausgebaut als die Verbindungsstrecken von öffentlichen Verkehrsmitteln. Z.B. eine Wanderung am Niederalpl oder Preiner-Gscheid kann schon zum Abenteuer werden.
  • Ich habe kein „Anschlussproblem“. Wie viel Minuten habe ich in meinem Leben schon auf Öffis gewartet?

Die Problematik ist natürlich, dass der Mensch den hohen Grat an Mobilität inzwischen gewohnt ist und gar nicht rational zwischen Umwelt und Eigennutz abwiegen kann. Die Fakten von Autotouring Jänner 2020 (Seite 1 sind interessant:

  • 4.3km durchschnittlich bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit
  • 18.7km zum nächsten Facharzt bzw. Krankenhaus
  • 83% nutzen wöchentlich das Auto
  • Mit nur 10% bzw. 8% für den öffentlichen Verkehr, fällt dieser recht gering aus

Im ländlichen Bereich ist ein Auto also gut argumentierbar. Allerdings muss man auch hier beobachten, wie sich das alles weiterentwickelt. Die Hauptargumentation für das Pendeln mit dem Auto ist die möglichst kurze Fahrzeit. Knapp geführt von dem Preis – was mich doch sehr verwundert. Inzwischen ist das 1-2-3 Ticket allerdings Realität geworden.

Was während dem Fahren so passiert

Hier fand ich den Bericht über den Reifenabrieb interessant. Auch hier zeigt es sich wieder: 120 Gramm / 1000km (im 1. Satz fehlt eine 10er Potenz) pro PKW hört sich wenig an – aber 500.000 Tonnen jährlich (Europa) – da sind schon andere Dimensionen. In Österreich immerhin 21,2t.

Neben dem Reifenantrieb gibt es aber noch etwas ebenso Gefährliches: Bremsstaub. Hier geht man sogar soweit, dass man schon von Partikelfilter spricht. Und da Autos immer schwerer werden – das verbessert die Situation sicher auch nicht.

Seit der Euro-Abgasnorm 6 kann man sich einfach ausrechnen, dass die Emissionen vom Bremsstaub in der Masse höher sind, als das, was aus dem Auspuff rauskommt. (Quelle: https://www.kleinezeitung.at/oesterreich/oesterreichaufmacher/5980182/Umwelt_Feinstaub-aufgewirbelt_Grazer-Forscher-und-EU-wollen)

Und dann muss der Treibstoff noch zu den Tankstellen transportiert werden:

In Folge entfallen pro Fass Erdöl (159 Liter) im Durchschnitt 95 kg CO2-Äquivalent auf Förderung und Transport und weitere 405 kg auf die Verbrennung (Quelle: https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/foerderung-und-transport-von-oel-und-gas-erhoehen-co2-ausstoss-82275472)

Aber damit nicht genug:

2019 wurden nahezu 4% der globalen Gasproduktion abgefackelt. (Quelle: https://www.salto.bz/de/article/14012021/vergeudete-energie)

Eine sehr gute Zusammenfassung findet man auch hier: https://www.verkehrswende.at/publikationen/

Motorrad

Vorweg: Auch wenn ich keinen PKW habe, ich bin begeisterterer Motorradfahrer. Wie lässt sich das mit dem Thema Umwelt und Nachhaltigkeit vereinbaren? Kurz um: Gar nicht. Trotzdem sei erwähnt: Motorrad fahren ist kein Akt der Bequemlichkeit - es dient dazu die Physik zu genießen. Am Ende des Tages müsste man dann auch jeden Fallschirmspringer und Go-Kartfahrer tadeln. Jetzt mag das nach einer faulen Ausrede klingen – tatsächlich soll es aber nur das Grundproblem der Bequemlichkeit hervorheben, welches aus meiner Sicht das Hauptproblem darstellt.

Auch habe ich die Art und Weise, wie ich das Motorrad bewege, stark geändert. Waren es vor einiger Zeit noch die großen Ziele, die Assietta-Kammstraße oder die Ligurische Grenzkammstraße mit dem Motorrad zu fahren, habe ich mich von diesem Gedanken verabschiedet und werde diese – hoffentlich – in Zukunft per Mountain genießen dürfen. Auch fahre ich definitiv gemütlicher durch die Gegend, als noch vor 1-2 Jahren – da fand ich es als erstrebenswert möglichst “schnell” zu sein (was ich eh nie war – aber der peinliche Versuch war immer da).

Euro 5 hat nun auch die Motorräder erreicht. Was dies bedeutet, wurde im Autotouring zusammengefasst. So haben es sehr schöne Bikes – wie z.B. die HONDA CB 1100 EX – nicht geschafft.

Eindrucksvoller ist die Langzeit-Bilanz: Seit Ein-führung von Euro 1 (1999) wurden die Grenzwerte für Kohlenmonoxid um rund 92 Prozent, die der kombinierten Emissionen von Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden um fast 97 Prozent gesenkt (Quelle: Auto-Toruing).

Trotzdem kann man der Grafik auf Seite 2 entnehmen, dass die Kurve abflacht – die großen Sprünge sind vorbei.

Die Vorteile des Motorrades sind aus meiner Sicht:

  • Man kann ein Motorrad leicht (im Durchschnitt) mit <5l/100km fahren – auch wenn man zwischendurch mal andrückt. Das wird mit einem PKW schon schwieriger.
  • Ein Motorrad braucht viel weniger Platz. Da gibt es das bekannte Bild von Hermann Knoflacher:

Knoflacher

Nichts destotrotz wird der Tag kommen, wo man auch dieses “Spaßfahren” in Frage stellen wird und muss. Warum fahre ich noch immer und gehe nicht mit gutem Beispiel voran? Weil es aus meiner Sicht die Aufgabe der Politik ist, dass Kollektiv einzuschränken. Das hört sich recht dumm an – aber ich müsste auf die schönste Art des Reisens verzichten. Allerdings: ich würde auf keine Demo gehen oder sonstigen Widerstand leisten, wenn die Regierung morgen auf den Tisch haut und das Ende für SUVs, Bequemlichkeitsfahrer – aber auch das Aus für Motorradfahrer einläutet.

Ziele

Auch hat man sich im Auto-Touring Gedanken gemacht, wie es im Jahr 2030 ausschauen könnte. Man erhofft sich 2030 einen 25%igen Elektro-Anteil bei Neuzulassungen. Bei einem Fahrzeugbestand von 5,2 Millionen sollen das 10% sein. Viel Interessanter ist die Hypothese von 30% E-Fuel Anteil. Das hätte nämlich weltweit einen Einfluss (da ihn auch andere Länder nutzen können, in denen Elektro-Mobilität noch weit über 2030 keine dominante Rolle spielen wird – weil wenn ein Auto heute – 2022 – verkauft wird, gilt es in 8 Jahren noch als “neuer” – in manchen Ländern erst ab 15 Jahren). Auf der Folgeseite finde ich eine interessante Prognose:

Besitzer von Elektroautos laden 2030 ihr Fahrzeug zu 8o % zu Hause oder am Arbeitsplatz auf, zu 20 % an öffentlich zugänglichen Ladestellen.

Ist dann zu hoffen, dass eine halbe Million Haushalte Photovoltaik besitzen.

Offen ist aus heutiger Sicht, inwiefern für die Elektrifizierung des Fahrzeugbestands genügend nachhaltig erzeugte Energie zur Verfügung steht. E-Fuels senken die CO2-Emissionen des Verkehrs effektiv und viel schneller als Elektromobilität alleine — und ohne dass ältere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die noch lange gut funktionieren, ersetzt werden müssen. Dadurch können E-Fuels viel zur Entspannung der Lage bei der Energiebereitstellung für Elektrofahrzeuge beitragen. (Quelle: Auto-Touring)

Ist zu hoffen, dass es die Politik – wie von Walter Röhrl gewarnt – nicht die „einzige Lösung Elektro“ forciert.

MIT DEM EUROPÄISCHEN Klima-gesetz haben die EU und somit auch ihre Mitgliedsstaaten sich ein ehrgei-ziges Ziel gesetzt, nämlich die Klimaneutralität im Jahr 2050. Ab dann sollen in Summe keine zusätzlichen Treibhausgas- (THW-) Emissionen mehr in der EU entstehen. Als Etappenziel sieht das gemeinsam beschlossene Gesetz vor, diese bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken. (Quelle: Auto-Touring)

Klimaneutralität bedeutet dabei, dass der Atomsphäre gleich viel CO2 entzogen wie zugeführt wird (e.g. durch Bäume usw.). Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, müsste die Politik allerdings viele unpopuläre Entscheidungen treffen – die – so vermute ich – Wählerstimmen kosten wird, da viele Menschen es nicht als Gewinn, sondern als Einschränkung empfinden werden.

In der Ausgabe von 2020 hat Auto-Touring dann das Regierungsprogramm analysiert – ein Auszug: Steuern / Abgaben erhöhen, 12 EUR pro Flugticket, Pendlerpauschale in Form von Sachleistungen, mehr Radwege, Tempolimits, 1-2-3 Ticket.

Ich bezweifle, dass man damit im benötigten Tempo die Leute von der Automobilität wegbekommt. Tut mir leid: man stelle sich auf den Praterstern und beobachte dieses Schauspiel. Ich wette: viele Menschen sitzen mit großer Selbstüberzeugung im Bürgerkäfig – dem Vordermann in den Kofferraum starrend und empfinden dann auch noch das Gefühl, das Richtige zu tun.

Andere Kontinente

Headlines wie

Umweltverschmutzung: Afrika als Europas Autoschrottplatz (Quelle: Deutsclandfunk)

Sind keine Seltenheit. Hat ein Auto in Europa ausgedient, wird es verschifft. Das Bild in dem Artikel sagt auch schon viel aus. Bei uns dürfte man sich mit den meisten Autos nicht einmal Großstädten mehr nähern.

Die globale Fahrzeugflotte wird sich bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdoppeln. 90 Prozent dieses Wachstums wird wahrscheinlich in Ländern verzeichnet, die ein geringes Pro-Kopf-Einkommen haben. Dort werden vor allem importierte Gebrauchtwagen gekauft.

Was soll ma da noch sagen …

So wurden allein 2019 aus Deutschland etwa 520 000 Gebrauchtwagen exportiert. Die meisten gingen in EU-Nachbarländer, vor allem nach Frankreich (35 023). Doch direkt dahinter folgte schon Libyen (35 011). Auch Nigeria und Benin waren große Abnehmer, sowie Länder in Osteuropa wie etwa die Ukraine, Polen und Georgien. (Quelle: sueddeutsche.de)

Auch Länder wie Indien versuchen durch zweifelhafte politische Ansagen Tempo aufzunehmen.

Wenn in Delhi der Luftqualitätsindex bei 169 steht, ist das ein guter Wert. Es gibt schon mal Tage, an denen ein Vielfaches erreicht wird und einem das Atmen dementsprechend schwerfällt. Nur zum Vergleich: In München wurde zum gleichen Zeitpunkt „10“ angezeigt, was als „gut“ eingestuft wird. Dass also in den indischen Ballungsräumen ein Luftqualitätsproblem vorliegt, dürfte niemand bezweifeln. Linderung könnte die Elektromobilität bringen.

Eine Statistik untermauert das Ganze nochmals: 150 Mio. Fahrzeuge auf der Straße – nur 8.000 davon rein elektrisch. Bleibt abzuwarten, was passiert.

Fazit

Man könnte in Sachen Mobilität unendlich lang recherchieren und lesen. Am Ende des Tages zeichnet sich aber immer das gleiche Bild ab: In 10-15 Jahren wollen wir statt Antriebskonzept X Antriebskonzept Y haben (wobei Y exklusive Fahrrad – ohne Elektro).

Ich fand nirgends einen guten Artikel, der die allgemeine Art und Weise der Mobilität in Frage stellte. Ich fliege nächste Woche nach Frankreich zum Wandern – neue Dörfer erkunden. Das Transportmittel der Wahl ist leider noch immer das Flugzeug, weil der Nachtzug einfach teurer ist. Trotzdem ist das eine faule Ausrede. Ich habe noch nie einen PKW besessen, habe 2022 (Stand: Ende Mai) erst 3 Motorrad-Tagesausfahrten gemacht, habe noch nie Europa verlassen und bin in meinem Leben ca. 20-mal geflogen. Damit schwimme ich wahrscheinlich im Mittelfeld mit. Trotzdem würde es Regularien von außen bedürfen, um das noch mehr einzuschränken.

Und man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Klimapass ist die einzige Möglichkeit, der die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen abdeckt, trotzdem eine Schranke für „i take it all“ schiebt. Doch er wird nie kommen und deswegen habe ich die Hoffnung schon relativ aufgegeben. Ja – die technologischen Verbesserungen (bis hin zur Wettermanipulation) werden sich den Weg durch das Chaos bahnen – aber die Luft wird immer dünner werden.