Feb 15, 2022
everyday-lifeIn meinen letzten beiden Blog-Artikel versuchte ich anhand von Zahlen die „Pandemie“ zu verstehen. Nach rund 2 Monaten und vielen Zugriffen, habe ich die Artikel wieder gelöscht. Aber warum? Da es so eine spannende Zeit ist, möchte ich einen neuen schreiben Artikel und diesen kontinuierlich erweitern, damit ich irgendwann verstehe, wo wir falsch abgebogen sind.
Wir schreiben nun Ende November. Wir sind in einer sogenannten 4. PCR-Testwelle. Die Testwelle entstand durch das inzwischen gute PCR-Gurgel Angebot. Musste man letztes Jahr noch mehr als 100 EUR löhnen, so genügt es heute zum Bipa zu gehen, Tests zu holen und bei einer Tankstelle oder beim Billa wieder abzugeben.
Trotz des höheren Testaufwands sank die Anzahl der positiven Tests (Y-Achse: Anzahl der positiven Tests in % - Aktualisiert 28.12.2021)
Mit der Welle verbunden sind neue Maßnahmen, welche von der Bundesregierung vor zwei Wochen verkündet wurden. Man versucht dabei eine fiktive 5. Welle zu verhindern (die zweifelsohne kommen wird). Dabei wird die Maßnahme der Impfpflicht mit der Alternativlosigkeit untermauert. Von einer Impfstrategie weit und breit nichts zu sehen.
Für mich war diese Ankündigung ein Schock. Aber warum? Warum ließen sich 99% der Menschen, die ich kenne, impfen und wir 5 Spinner tun es nicht? Waren wir die Geisterfahrer? Als der Schock vorbei war, rief ich mir wieder die Zahlen in den Kopf: Laut AGES sind in meiner Altersklasse ca. 40 Leute seit Februar 2020 mit oder an Corona gestorben.
Die Zahlen auf der Intensivstation: In Deutschland sind 63% über 60 Jahre – die schon seit 1 Jahr bekannte Risikogruppe. 80% sind übergewichtig (Wenngleich dieser Artikel wieder dem Alter widerspricht). Wut entbrannt trat ich vor 2 Wochen allen Telegram-Kanälen bei, die ich finden konnte. Und nur aus einem Grund: Um nicht alleine zu sein. Doch schnell erkannte ich: ich fühle mich dort nicht zugehörig. „Ungehorsamkeit“, „Widerstand“ und demonstrieren was das Zeug hält. Das ist nicht unbedingt mein Stil. Doch warum werte sich mein Geist so sehr gegen diese Maßnahmen?
Und da kam es mir: Weil ich die Maßnahmen nicht verstand und mich damit nicht arrangieren konnte. Immer wieder war die Sprache von „Auslastung des Gesundheitssystem“, „Mitarbeiter am Limit“. War ich etwa ein kalter, unsolidarischer Mensch? Da ich 1000ende Stunden in Blaulichtorganisationen (RK, FF und BFK) unentgeltlich verbracht habe, kann ich mich zumindest schon weiter aus dem Fenster lehnen als so manch andere Bürger. Auch bin ich nicht verlegen, wenn mich ein Augustinverkäufer anspricht – 10 EUR pro Zeitung sind für mich normal - ich bin zwar nicht reich, aber ich hab genug. Tendenziell gebe ich lieber, als zu nehmen.
Doch was war es dann? Ich versuchte ein Bild zu zeichnen:
Gestern sah ich ein Video, das zum ersten Mal das beschrieb, warum meine Haltung derzeit so ist, wie sie ist. Da YouTube inzwischen vergesslich ist, musste ich mir die Szene speichern. Und das trifft den Nagel eigentlich auf den Kopf:
Warum ticken wir bei der Frage Corona alle anders? Durch einige Schaltungen in den „Qualitätsmedien“ dieses Landes wurde es mir allmählich klar:
So tragisch all das sein mag: Sind die Maßnahmen unter umständen überzogen und zu wenig selektiv? Ist Hotel A vielleicht nicht Hotel B? Oder ist Gasthaus A nicht gleich Gasthaus B? Ist eventuell Bürger A nicht gleich Bürger B? Oder musste die Selbstverantwortung des Bürgers Trotz und dem Willen nach Selbstbestimmtheit aufgrund schlechter Maßnahmen weichen?
Macht Demokratie immer Sinn? Diese Frage stellte ich mir in den letzten Tag des Öfteren. Der Lobau Tunnel zeigt es wieder einmal schön auf: In gewissen Bereichen macht Demokratie (Mehrheitsentscheid) keinen Sinn. Man kann solche Entscheidungen treffen bei Sachen wie „Wieviel Urlaubswochen wollen wir haben?“ (siehe Schweiz). Weil sollte die Entscheidung im Nachhinein nicht gut sein, so kann man sie nochmals, ohne Schaden zu nehmen, korrigieren. Anderseits gibt es auch irreversible Entscheidungen:
Und leider ist in der Gesellschaft da was verloren gegangen. Eigeninteressen sind hoch im Kurs – auch wenn sie nachhaltig der Allgemeinheit schaden könnten.
Heute wurde auch das Gesetzt zur Impfpflicht präsentiert. Irgendwie fühlt man sich da als Bürger veräppelt. Im universitären Umfeld würde man für sowas einen „Fetzen“ einfangen.
Und daher ist meine Meinung inzwischen klar: Den Politkern ist nicht mehr zu helfen – der Zug ist abgefahren. Sie können sich solche Sachen eben leisten, da sie ohnehin machen können, was sie wollen (bekanntlich kann man Gesetze und Fakten sich immer zurechtbiegen).
Studien, Studien, Studien – keiner kennt sich mehr aus. Schützt die Impfung vor der Coronaweitergabe? Einmal ja – einmal nein. Ein interessantes Interview würde zumindest die solidarischen Gedanken dämpfen. Aber es ist egal: Die Geimpften kennen niemanden mit Impfschaden – die Ungeimpften kennen viele. Die Geimpften machen die Ungeimpften für alles verantwortlich – die Ungeimpften meinen, dass die Geimpften sich ja nicht mehr testen lassen und fahrlässig handeln. Demonstrationen werden von Impfbefürworter sowieso nicht gutgeheißen.
Es ist sehr schade, dass wir in der Gesellschaft an so einem Punkt angekommen sind. Medien nutzen das aus. Politiker nutzen die Chancen nochmals Fehlentscheidung und Versäumnisse aufzupolieren. Man lässt sich quasi sprichwörtlich in die Nadel treiben nur um ein Stück Freiheit zu erlangen – bis zur nächsten Variante. Weil dann heißt es wieder: Bitte noch ein Stich.
Die ganze Welt spricht nur mehr von Omikron. Wir waren gestern knapp dabei einen Impftermin bei einem Wiener-Intensivmediziner zu bestätigen – in einer Impfstraße würde ich tot umkippen (jeder ist anders und dazu stehe ich). Ich schäme mich für meine Gefühle und meine Gedanken nie – aber ich bekomme den Gedanken nicht los, dass es meine erste Impfung wäre, die zu 100% für die Freiheit wäre. Und warum? Weil ich bis dato die Zahlen und Fakten nicht sehe, die mich zum Umdenken bewegen. Transparenz lässt grüßen. Dann kam auch noch dazu, dass Hr. Ludwig von einem 5. Lockdown gesprochen hat. Ich will doch nur einfach ins Fitnesscenter gehen. Aber leider Gottes zählt Kieser Training auch als „Muckibude“ und nicht „Gesundheitsbude“ und so kann ich mir meinen PCR Test einrahmen.
Einen Schubs Richtung Impfung gaben mir auch die wirklich guten Beiträge von Florian Kramer im Standard. Dann findet man wieder Aussagen wie:
unsere ersten Daten zur
— Sandra Ciesek (@CiesekSandra) December 8, 2021
Neutralisation von Omicron versus Delta sind fertig: 2x Biontech, 2x Moderna, 1xAZ/1x Biontech nach 6 Monaten 0% Neutralisation bei Omicron, auch 3x Biontech 3 Monate nach Booster nur 25% NT versus 95% bei Delta. Bis zu 37fache Reduktion Delta vs. Omicron pic.twitter.com/w0gHww26sg
Wenn man dann den neuesten Sachen liest:
Bitte aber auch mitkommunizieren, dass das 1 Monat nach Booster ist. Wie sieht es 3 bzw 6 Minate nach Booster aus?
— Sandra Ciesek (@CiesekSandra) December 14, 2021
verstehe die Welt nicht mehr. Tut mir leid – da hör ich mir lieber Was Wuhan richtig gemacht hat | Professor Hans Rausch | NaturMEDIZIN | QS24 Gesundheitsfernsehen an (ich hätte mir vor zwei Jahren nie träumen lassen, dass man YouTube Backups machen muss).
Fakt ist: das Ganze ist schon so neblig, dass man sich selbst im Stillstand verläuft. Ich sehe im Februar großes Chaos. Durch die fehlende Impfstrategie haut man allen mal schnell irgendwas rein. Ich hoffe, dass der ganze Spuk mit Omikron endlich vorbei ist und die Impfpflicht fällt.
Informationspolitik. Zweifelsohne gibt es Leute, die sich für die Impfung aussprechen und jene, die dagegen sind. Und beide Parteien lesen – logischerweise – nur das, was Ihre Position unterstreicht. Ich habe diese Woche meinen jahrelangen nicht genutzten Twitter Account wieder aktiviert. Eine Spaß-Informations-Maschinerie:
Leider posaunt inzwischen jeder Meinungen raus. Wenn man eine Gesamtübersicht haben will, muss man Ärzte- und Virologeninterviews aus diversen Zeitungen zusammen glauben. Was mir ein Rätsel ist: Man steckt so viel Energie in inhaltslosen Propagandaartikeln. Warum kann man nicht eine zentrale, deutschsprachige Seite machen, wo alles Experten Informationen und Fragen beantworten?
Der klügere gibt nach. Ich konnte mich noch immer nicht überwinden zu einer Demo zu gehen und werde es wahrscheinlich auch nicht mehr machen. Hr. Nehammer werden diese Demos wahrscheinlich wenig tangieren und man versucht jetzt mit einer neuen militärischen Spitze wieder das Scheinwerferlicht von sich abzuwenden. Die Masse will sowieso wieder Normalität – daher kann man sie leicht gegen die „anderen“ aufhetzen.
Anbei zwei interessante Artikel:
Was da in den Medien momentan abgeht ist unerträglich. Die Scheinelite versucht den Zweifel der Nicht-Geimpften bzw. Impf-Abo-Gegner zu nähren, in dem man ihnen weis machen will, dass sie in einem Boot mit Trotteln sitzen. Kein Friseurbesuch erlaubt (wo ist die Studie, die das untermauert?) und kein Weihnachtseinkauf. Auch schön warm.
Die Impfung ist sicher eine großartige Sache. Aber die schlechte Arbeit der Regierung, lässt mich nur mit den Schultern zucken. Würde die Informationspolitik passen, könnte ich sachlich für mich entscheiden. Auch bin ich gegen dieses Impf-Abo. Über eine Grundimmunisierung lasse ich gerne mit mir reden – aber sicher nicht 6-7-8-9 Jaukerl mit dem feuchten Traum, das Virus ausrotten zu können.
„Die Auffrischung dient bei den Erwachsenen dazu, die Spiegel der sogenannten neutralisierenden Antikörper im Nasen-Rachen-Raum möglichst hoch zu halten, um von vornherein eine Infektion zu verhindern“, erklärte Christine Falk, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, dem Redaktions Netzwerk Deutschland (RND). „Damit soll auch das Infektionsgeschehen besser kontrolliert werden, denn dann könnten dreimal Geimpfte kaum noch Virus weiter verbreiten.“
Da kann man in Zeiten der Globalisierung nur staunen. Ich wollte mich impfen lassen, um mich vor Krankheit zu schützen. Auch hier wieder lustige Informationspolitik: Wo finde ich Informationen, was bei dieser Überstimulation des Immunsystems passiert? Wo gibt es Simulationen, die zeigen, dass eine Durchimpfung der Industrieländer zielführend ist? Weltweit ist die Durchimpfung relativ gering.
Und Sie lernen einfach nicht. Ja kein Qualitätsblatt – aber von vielen Österreichern konsumiert (wenn man so in den Öffis schaut): Artikel
“Omikron bedeutet auch aus meiner Sicht aber auch, dass wir eine vierte Impfung benötigen, die höchstwahrscheinlich im März/April kommt und auf Omikron zugeschnitten ist.”
Auch wenn er die Information möglicherweise von einem Arzt weitergibt – er ist gelernter Polizist und sollte bei seinen Themen bleiben. Ich lese diese Statements und frage mich: Warum? Was ist der Plan? Schwere Verläufe zu verhindern? Bis die Bevölkerung dann den 4. Shot hat ist Sommer – da brauch ich das vermutlich nicht mehr. Ich finde es beängstigend, dass irgendwelche Leute irgendwas entscheiden. Welche Leute sitzen in diesen Gremien? Auch in folgenden Artikel kann man nur den Kopf schütteln (keine Ahnung, ob die Unfähigkeit beim Reporter oder Politiker liegt):
Booster-Impfungen würden gegen die neue Omikron-Variante helfen, so die rote Partei-Chefin.
Helfen wobei? Schweren Verlauf? Wo sind die Studien, die als Entscheidungsgrundlage dienen? Zusammengefasst:
Des Weiteren habe ich mir ein paar Regierungsreden der Opposition angeschaut. Was da an Energie und Zeit verloren geht … Für mich stellt sich inzwischen die Frage, ob es jemals klug war, dass die Politik überhaupt was in dieser Pandemie zu sagen hat. Jeder Partei wittert Wählerstimmen. Besser wäre es gewesen, dass die Politik nur Umsetzer von Maßnahmen agiert, welche extern bestimmt werden und transparent kommuniziert werden. Man würde meinen: im Nachhinein ist man immer gsheiter – aber: das ist für mich das logischste der Welt.
Ich habe ein paar gute Blogs über Corona gefunden:
Auch sollte man – denk ich – den Spaßmedien immer kritischer gegenüberstehen. Viele (wenn nicht alle) Artikel scheinen auf Klicks ausgerichtet zu sein – die Medien müssen ihr Geld auch irgendwie verdienen. Aber dann findet man wieder folgenden Artikel: „Edtstadler: Impfpflicht nur, wenn Vakzine wirken.“ Gefolgt von der nächsten Spaßzeitung: „Erste Ministerin hat leise Zweifel an der Impfpflicht“
Rechtlich sieht Edtstadler kein Problem mit der Impfpflicht, wenn damit das Funktionieren der Gesundheitssysteme sichergestellt werde. Das sei der “geringere Eingriff in die persönlichen Grundrechte” als Lockdown um Lockdown.
Ich sitze da und frage mich: was ist da schiefgelaufen. Die Aussäge könnte stimmen – aber die Betonung liegt auf könnte. Ich ärger mich jeden Tag aufs Neue, dass ich keine Abhandlung für diese Aussage finde. Und das stimmt mich traurig. Überspitzt formuliert: Anscheinend kann die Politik inzwischen sagen: „Wir machen jetzt Lösung A“, ohne das Problem überhaupt publik machen zu müssen oder andere Lösungen zu nennen.
Für Demos gegen Corona-Maßnahmen hat die Ministerin wenig Verständnis.
Vielleicht ist Fr. Edtstadler nicht ganz bewusst, dass Sie Teil des Problems ist. Würde man besser arbeiten, würden wahrscheinlich viel, viel weniger Bürger auf die Straße gehen.
Schade, dass wir inzwischen die Bevölkerung anhand „dieser“ Merkmale separieren. Aber es ist nun mal so wie es ist – man kann zumindest in seinem eigenen Kosmos für (mentale) Ordnung sorgen und da einfach nicht mitmachen.
Folgende Interviews fand ich “beruhigend”:
Warum spannend? Nehmen wir einmal an: Omikron schlägt im Jänner / Februar nicht so ein wie erwartet und die Impfung wirkt wie unten beschrieben. Neben dem Vorteil, dass der Gesellschaft viel menschliches Leid erspart bleibt, darf man auch auf eine spannende Reaktion der Politik warten. Es wurden in der EU Unmengen an Impfstoff eingekauft. Schafft man es zu sagen: Ok – Gott sei Dank ist es jetzt zu Ende oder versucht man an seiner Linie festzuhalten. Es kommt eine sehr spannende Zeit.
The final analysis included 147,597 Delta and 68,489 Omicron cases. Vaccine effectiveness against symptomatic disease by period after dose 2 and dose 3 is shown in Figure 7 for those who received a primary course of the AstraZeneca vaccine (Figure 10A), Pfizer (Figure 10B) or Moderna (Figure 10C). Booster estimates are separated for Pfizer and Moderna boosters. In all periods, effectiveness was lower for Omicron compared to Delta. Among those who received an AstraZeneca primary course, vaccine effectiveness was around 60% 2 to 4 weeks after either a Pfizer or Moderna booster, then dropped to 35% with a Pfizer booster and 45% with a Moderna booster by 10 weeks after the booster. Among those who received a Pfizer primary course, vaccine effectiveness was around 70% after a Pfizer booster, dropping to 45% after 10-plus weeks and stayed around 70 to 75% after a Moderna booster up to 9 weeks after booster. (Quelle: https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1042367/technical_briefing-31-10-december-2021.pdf)
Nach ein bisschen mehr als 2 Monaten dürfte da nicht mehr viel Schutz gegen symptomatische Erkrankungen sein.
Wie soll man sich am besten verhalten? Ich habe mein Interesse an dem Corona Thema schon lange reduziert bzw. verloren. Hier und da schaue ich mir noch News an. Dann kommt man auf Artikel wie von Reuters:
Dec 14 (Reuters) - COVID-19 infections are more likely to trigger rare cardiovascular complications such as heart inflammation and irregular heartbeat than vaccines, a British study showed on Tuesday, after scientists parsed data of about 38 million vaccinated people. (Orginal-Studie: https://www.nature.com/articles/s41591-021-01630-0)
So – ich hab nur das Abstract der Studie gelesen. Verstehe nichts davon. Trotzdem bleibt der Beigeschmack der Wortspielerei: behauptet wurde ja immer: Impfnebenwirkungen merkt man in den ersten 1-2 Wochen. Was würde es aber bedeuten, wenn die Impfung einfach irgendwas begünstigt? Dann merke ich es ja nicht gleich, sondern es wurde einfach am Schieberegler der Wahrscheinlichkeit etwas verändert. Mit anderen Worten: Was mir in der Pandemie schon aufgefallen ist: Wortspielereien sind populär. Wenn jemand sagt: Es liegen auch Kinder auf der Intensivstation - was zweifelsohne sehr schrecklich ist. Man muss inzwischen – leider - skeptisch sein. Denn die Aussage stimmt ab 2 Kinder und man sagt selten dazu: Warum liegen sie dort bzw. welche Vorerkrankungen? (so tragisch es natürlich ist, dass ein Kind auf Intensiv liegt).
Omikron – es bleibt spannend. In den Medien gelesen „UK kann man mit Österreich nicht vergleichen“ usw. Trotzdem scheinen die Zahlen der Hospitalisierungen und Toten zu sinken: Siehe https://coronavirus.data.gov.uk/ - Omikron ist mit 93% bei den positiven Tests in UK dominant. Ich bin sehr gespannt was die österreichische Regierung macht. Vermutlich wird man jetzt den Jänner und Februar abwarten. Werde im Jänner dann halt den Schlafsack nehmen und draußen pennen – aber die Schneeschuhwander Saison lass ich mir nicht nehmen.
Ein sehr tolles Video: Die Ethik der Impfpflicht (Weichenstellerproblem + Verhaltensstudie). Es hat ein paar interessante Aspekte dabei. Das Trolley-Problem kannte ich vorher noch nicht - interessante Materie.
Des Weiteren muss ich feststellen, dass es momentan extrem schwer ist rational zu entscheiden. Das liegt meiner Meinung nach auch daran, dass der offene Diskurs nicht mehr stattfindet. Es ist nach wie vor die Situation: Es gibt Meinung A. Jetzt macht man sich Gedanken drüber, wie man Menschen mit Meinung B “akzeptieren” könnte und ob man sie überhaupt akzeptieren sollte. Es kommt dann immer wieder zu Pseudo-Abhandlungen von Fragen aus Gruppe B, die dieser aber selten ernst nehmen.
Leider sind die Informationen weit im Netz verstreut. Im Standard beantwortet ein Florian Krammer immer Fragen – aber es ist eben keine Diskussion zwischen Gleichgesinnten. Ich wette, dass es viele seriöse Wissenschaftler gibt, die nicht 100% die Meinung von einem Hr. Krammer teilen – aber die halten lieber den Mund, bevor sie ins Kreuzfeuer kommen.
Und nach vielen Mails hat endlich mal ein Wissenschaftler geantwortet (ich kenn mich nicht aus – aber wenn jemand seit 20 Jahren Impfstoffe entwickelt, mehrfach ausgezeichnet ist, hunderte Papers „beigewohnt“ hat – vermutlich hat er mehr Ahnung als ich). Und: Er ist an der Entwicklung eines aktuellen COVID-Impfstoffes beteiligt. Und wenn man dann auf seinem Twitter-Account schaut: Ständig Restriktionen (Impfstoffanerkennung, …) und Beleidigungen, weil er der Meinung ist, dass mRNA viel zu schnell an zu vielen Personen verimpft wurde. Es ist sehr schade, dass wir an so einem Punkt angekommen sind. Sind Restriktionen / Beleidigungen die neue Sprache, die man wählt, wenn man Diskussionen führen will?
Am 15.1 war ich in Wien das erste Mal in meinem Leben auf einer Demo. Was mir aufgefallen ist:
Meine Haare werden immer länger. Meine Frau hat einen Ess-Teller ins Jenseits befördert – und beides kann ich nicht beheben … Gott sein Dank gibt es mobile Friseure und – leider – Amazon. Mit FFP2-Maske einen Teller kaufen oder zum Friseur gehen – dafür braucht man nicht die facheinschlägigen Studien der Virologie und Epidemiologie absolviert haben, um zu verstehen, dass das ein reines Druckmittel ist. Für mich ok – ich liebe Ausnahmesituationen – werfen meine grauen Gehirnzellen an und ich suche nach Alternativen.
Man hält eisern an der Impfpflicht fest. Noch immer weiß man als normalsterblicher Bürger nicht: Was bedeutet das schwammige Ziel „Durchimpfung erhöhen“? Wo ist eigentlich das Problem-Statement? Laut Ages scheint ja alles in Ordnung zu sein – trotz Rekordzahlen – falls das nicht-vorhandene Problem-Statement auf die Krankenhauszahlen abzielen sollte.
Was ich mir nur denken kann: Man will eine Gesetzesänderung für die Zukunft, um einfach in Zukunft schneller agieren zu können. Nur denke ich: Falls diese Unprofessionalität in Form von absoluter Intransparenz beim nächsten Mal wieder Einzug findet, dann ist das Gesetz so oder so abzulehnen. Mal abwarten. Zu befürchten ist: 2G wird sich in Europa hartnäckig halten. Man kommt also um den „Fusel“ nicht herum, will man noch ein wenig Freiheit genießen.
Fakt ist: Politiker spielen Gott. Sie wiegen ein Menschenleben („an Corona erkranken“) gegen ein anderes Menschenleben („Impfnebenwirkungen“) ab – und das bei einer – soweit ich das beurteilen kann – sehr dürftigen Studienlage, was den solidarischen Gedanken der Impfung anbelangt. Das Sicherheitsnetz der Konsequenzenlosigkeit spielt den Politkern natürlich in die Hände. Lösungen zu verabschieden, ohne Probleme zu nennen. Persönliche Präferenzen durchpeitschen.
Was mich schockt: Es scheint nur eine Minderheit zu sein, die das nicht Gut heißt. Der Begriff der Freiheit scheint neu definiert worden zu sein. Aber es wird immer so sein: wenn es mich nicht betrifft, steh ich nicht auf. Ich werde nicht aufstehen, wenn die Politik versucht, Autos aus Wien raus zu bekommen – weil ich hab keins. Da wird mir dann auch egal sein, dass kein Problem skizziert wurde, sondern nur eine Lösung.
Wie man am AGES Dashboard sieht: die Zahlen auf der Normalstation steigen.
Mich hat interessiert, was diese Zahlen überhaupt bedeuten und so habe ich der AGES ein Mail geschrieben. Als hätten Sie auf die Frage gewartet, kam prompt:
Sehr geehrter Herr Vodep, dies jene Personen die pos. auf Covid getestet wurden, ob sie sonst noch zusätzliche Erkrankungen machen liegen uns keine Informationen vor. Mit freundlichen Grüßen Ihr AGES Anfragenmanagement
Aber ich sehe schon die Medienberichte und den Gesundheitsminister berichten.
Ebenfalls interessant fand ich folgende Aussage:
Frequent Boosters Spur Warning on Immune Response
Gott sei Dank ist das in Länder wie Frankreich schon so. Im Sommer – wo das ganze wohl abflauen wird – braucht man das ja … Und ja man braucht es: sonst zeigt die App keinen grünen Balken an. In Deutschland gilt man nur mehr 3 Monate als genesen (Netto 2 Monate). Man will die Leute in die Nadel treiben.
Es macht keinen Sinn mehr zu diskutieren. Die Befürworter würden sogar im Sommer eine Schneeschaufelpflicht einführen.
„Wir brauchen die Impfung – sonst kommen wir aus der Pandemie nicht mehr heraus. Sonst schlittern wir von einem Lockdown in den nächsten“. Diese Logik versteh ich nicht – ein Lockdown ist ja nicht etwas, was vom Himmel fällt – sondern ist von Menschenhand ausgerufen. Wenn man zu Zeiten von Omikron einen Lockdown macht, dann soll das so sein – aber das impliziert nicht, dass die Impfung der einzige Weg raus ist.
Was mich wirklich erschreckt ist (wenn man so TV / Zeitungsinterviews liest – z.B. von der Fr. Griss oder Fr. Maurer): Personen von öffentlichem Interesse dürfen klarerweise eine private Meinung haben. Was ich aber bedenklich finde: Oft macht man keine Unterscheidung mehr zwischen privater und öffentlicher Meinung (die zweifelsohne ja ein Leitfaden für Politiker sind).
Falls der Druck mit der Impfung zu groß werden sollte – und ich hab im Leben besseres zu tun, als mich den Spielchen der Regierung hinzugeben - dann wird es wahrscheinlich Novavax. Dazu habe ich einen guten Artikel gefunden. Allerdings liest sich das nicht gerade sehr positiv. Lasse ich mich also mit etwas impfen, dass mir jetzt schon so gut wie nichts mehr bringt und womöglich im Herbst gar nichts mehr?
Die lang überfällige Lockerung des Lockdowns für Ungeimpfte wird Realität. Von Friseur und Fitnessstudios ist noch nichts zu lesen (was mir am wichtigsten wäre – weil bei 9 Stunden sitzen am Tag braucht man ein Fitnessstudio – Kieser Training). Die Landesfürsten waren anscheinend auch nicht eingeweiht. Das zeigt, dass das alles recht unkoordiniert vonstattenging. Ich kann mir das nur so erklären: Wie impft man ein nervöses Kind? Man lenkt es ab. Die Impfgegner sehen sich bereits als Sieger, werden jetzt auch weniger auf Demos gehen und ruhiger werden. Vielleicht hat man eingesehen, dass die Impfung zum jetzigen Zeitpunkt eh nicht mehr viel wirkt. Aber ich denke, die Impfpflicht wird kommen – das Prestigeprojekt der jetzigen AUT und DE Regierung. Man wird die Leute in die Nadel treiben – weil im Herbst kann ja wieder eine Welle mit Variante Unbekannt kommen. Wenn ein Stich nicht wirkt – dann halt drei. Und gleich 3 Pillen obendrauf. Und bei der Einreise von Touristen: Was wird man da machen? Weil die können immer wieder neue Varianten einschleppen. Des Weiteren ist damit zu rechnen, dass die Tests bald was kosten werden. So oder so - Politiker gewinnen immer.
Nach langem durfte ich wieder zum Friseur. Der politische Wahlkampf hat begonnen und es ist zu hoffen, dass Wahlzuckerl in Form von Freiheit ausgeteilt werden. Irgendwie finde ich das alles sehr bedenklich. Schaut man sich das Dashboard von Israel an, sieht man interessante Entwicklungen: Omikron dürfte primär Personen über 60 Jahren zu setzen. Und man sieht ebenfalls, dass die Impfung wirkt. Aber gleich wie bei der Meningokokken Impfung – man muss sehr viele Personen impfen, um schwere Verläufe zu verhindern. Am Höhepunkt über 60: 413 ungeimpft, 128 teilgeimpft, 35 geboostert – pro 100.000 Einwohner. Das sind 0.576%. Das gleiche für Leute unter 60: 5 ungeimpft, 4 geimpft, 2 geboostert – von 100.000 Einwohner. Das macht 0,011%. Warum man da noch über eine allgemeine Impfpflicht diskutiert, ist mir ein Rätsel.
Bei den Sterbezahlen unter 60 muss man schon mit der Lupe hinschauen. Beim letzte Bild wird über 60 gezeigt – es ist aber unter gemeint - google aktualisiert die Übersetzung nach der Selektion nicht
Ebenfalls wird interessant, was mit den Tests passiert. Ich befürchte, die Tests werden in Zukunft als Druckmittel verwendet werden (gleich wie sich letzten Sommer 3G in allen Schwimmbädern gehalten hat). Soll ein PCR Test nur 7 EUR kosten. 24h Dauer Auswertungsdauer. 48h Gültigkeit. Ich hatte als Ergebnis schon mal „unbestimmbar“. Ab und zu kommen die Ergebnisse später. Dann ist das schon recht schmerzlich und wird den letzten Skeptiker in die Nadel treiben.
Wie im Impfschreiben schon stand: „Ein aktiver Impfschutz ist daher auch in Zukunft sehr wichtig für uns alle. Auch deshalb, um auf allfällige weitere Virusvarianten vorbereitet und dagegen geschützt zu sein!“. Trotzdem muss man nicht vom Fach sein um sich hier am Kopf zu kratzen. Aber Florian Krammer antwortete auf eine ähnliche Frage:
Es sieht eher so aus wie bei H5N1-Impfstoffen. Da hat man gesehen, dass es besser ist, zuerst mit Virusstamm 1 zu impfen und dann die zweite Impfung mit Virusstamm 2 zu geben, als zweimal den gleichen Stamm zu verwenden (wir nennen die Stämme Clades). Die Immunantwort wurde dadurch breiter und stärker. Gedächtnis-B-Zellen, die während der ersten Impfung gebildet wurden, werden da reaktiviert, durchlaufen eine weitere Affinitätsreifung und lernen dann eben, an beide Stämme zu binden beziehungsweise so flexibel zu binden, dass sie auch weitere Stämme neutralisieren können, die das Immunsystem noch gar nicht gesehen hat. Das wäre auch meine Vermutung, wenn man zum Beispiel zuerst mit dem normalen Impfstoff geimpft wird und dann einen Omikron-Booster erhält. Die resultierende Immunantwort wäre vermutlich sehr breit und würde viele Varianten abdecken – vielleicht sogar andere, verwandte Sarbecoviren.
Ich fühle mich wie ein kleines Versuchskaninchen.