Navigieren beim Wandern und am Motorrad

Android

Einer der bekanntesten Tools ist wohl LocusMaps. Für ein paar Euro bekommt man die Werbung weg und ein paar zusätzliche Features. Ich nutze die Karte primär zum Anzeigen von GPX Tracks. Wichtig ist, dass man beim Wandern immer Offline-Karten dabei hat – Internet gibts selten. Sehr aktuelle und gut verwendbare Karten bekommt man hier. Man kann direkt aus der Website installieren: Bereich mit [+] ausklappen und anschließend auf „Android Install on: Locus Map+POIs“. Danach startet das Download der Karte in Locusmaps. Ebenfalls verwende ich Kompass Pro. Es gibt auch eine passende App. Die App ist sehr rudimentär – aber die Karten sind für Österreich und Italien unverzichtbar. Die App erlaubt direkt Offline-Karten. Lustigerweise erlaubt Locusmaps auch Kompass-Karten – aber sie kosten extra.

Garmin und Planung

IOS

Auf der Apple Plattform gibt es auch ein paar Apps - die aber nicht so gut sind wie auf Android.

Garmin und Planung

Routen Planen fürs Wandern

Tourenplaner gibt es viele:

Wie ihr seht – ohne Bezahlung gibt’s nicht viel. Welche die beste Lösung ist – dafür gibt’s genug Berichte im Netz. Ich hab Outdooractive 1 Monat getestet – konnte mich dann aber doch nicht für die Pro+ überwinden. Ich suche meistens nach Wanderung einfach in google und plane dann mit Kompass Pro. Anschließend Export als GPX. Diese kann man in Locusmaps öffnen – es ist sozusagen eine Linie, der man dann nachlaufen kann. Eine gute Quelle sind auch Rother Wanderführer – die haben oft auch GPX Routen bei den Büchern dabei. Und wenn man sich die Karte anschaut – die Führer lassen fast kein Gebiet aus.

Handy vs. GPS

Der Vorteil des Handys sind aus meiner Sicht definitiv die bessere Software. Allerdings hat Garmin nach wie vor die bessere Hardware. Garmin GPS Geräte sind fast nicht kaputt zu bekommen – ich hatte bis 60CSx, 62sc, 66i, 276Cx und Garmin Nüvi fürs Auto. Sie haben sehr viel mitgemacht – und mich noch nie im Stich gelassen. Handys haben beim Wandern schon zwei Mal den Tod gefunden (Nässe …). Auch haben Garmin Geräte einen transreflektives Display – d.h. bei voller Sonneneinstrahlung sieht man am besten – wo man bei einem Handy gar nichts mehr sieht. Außerdem haben die neuen Garmin Geräte inReach – mehr dazu später.

Garmin inReach

Umso älter man wird, um so schwieriger ist es, gemeinsame Abenteuer mit Freunden und Bekannten zu starten. Die Terminfindung ist dann oft schon eine mega Challenge. Ich habe Analyse-Berg abonniert. Dort wurde in einer Ausgabe detailliert auf das Geschehnis eines Deutschen Wanderers eingegangen (weitere Stories: Schwerverletzten aus 8 Meter tiefem Loch gerettet, In Doline gestürzt: Ehepaar nach 22 Stunden gerettet, uvm.). Dieser hatte enormes Glück. Und es war nicht die einzige Geschichte, bei dem Wanderer vermisst wurden. Für mich stand fest:

  • Route immer jemanden schicken inkl. geplante Hüttenaufhalte
  • Standort schicken

Zweiteres hört sich – wie oft von „Analyse Berg“ oder „Berg und Steigen“ karikiert – nach „modernem Spielzeug“ an – aber ich hab keine andere Möglichkeit gefunden. Internet gibt es ja schon auf den meisten Hügel ja schon keines mehr (WhatsApp Standort o.ä.).

Garmin inReach braucht kein Internet – es kommuniziert über Satellit. Das funktioniert einwandfrei – solange man zum Himmel freie Sicht hat. Aber es hat auch seinen Preis. Man kann den Tarif direkt bei Garmin nehmen oder bei einem Drittanbieter wie Protogear – ich hab mich für zweiteres entscheiden, da ich es nicht so häufig nutze. Den Breakeven Point kann sich jeder leicht berechnen. So hat man 49 EUR Jahresgrundgebühr. Für Tracking zahlt man dann e.g. für eine Woche 14,95 EUR bzw. pro Tag 2,95 EUR (Stand Dezember 2020). Das ist preislich noch im Rahmen.

Ich nutze es auch vermehrt bei meinen Motorradtouren, wenn ich alleine unterwegs bin und auch mal abseits der Straße fahr. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob das nicht „übertrieben“ bei mir ist – aber ich bin auch schon mal bei Nebel über das Dachstein Plateau gegangen – und es sind nicht überall Orientierungsstangen. Unter https://explore.garmin.com/ kann man dann einen Share seiner Aufzeichnungen machen. Anschließend kann man einer Person einen Link geben, auf dem er in Echtzeit die Position sieht

Garmin und Planung

Garmin GPSMap 66i

Garmin hat die Software in den letzten Jahren etwas „aufpoliert“ – aber die Grundzüge sind schon seit Jahrzehnten (inzwischen) gleich.

Garmin und Planung

Das Einzige was „optimiert“ wurde – der Akku ist inzwischen fix verbaut. Was sich Garmin da gedacht hat – keine Ahnung. Auf einer Hütte kann ich nicht immer erwarten eine Lademöglichkeit vorzufinden. Und InReach + Navigation braucht halt Energie – nach 2-3 Tagen ist Ende Gelände.

Garmin und Planung

Ebenfalls neu ist, dass Garmin inzwischen eine OSM Karte mit an Board hat. Diese wurde speziell von Garmin aufbereitet und ist ziemlich ok (auch wenn die Kompass Karte natürlich fürs Wandern besser ist – aber die muss man bei Garmin teuer kaufen – und diese ist dann aufs Gerät gebunden).

Wie bekomme ich jetzt Routen von meinem Smartphone auf das Garmin Gerät? Es wäre nicht das erste Mal, dass ich im Urlaub umplanen musste. Mit einem UBC-C OTG Kabel kann man mit Android Handys auf den Speicher des Garmin Geräts zugreifen und GPX Dateien auf das Gerät kopieren. Es funktioniert auch mit dem 276Cx von Garmin.

Garmin GPSMap 276Cx

Ich bin ein großer Fan der GPSMap Serie von Garmin. Ich persönlich fahre immer gern mit einer 2D Ansicht. Ich tue mir da viel, viel leichter – fremde rumänische Großstadt? Kein Problem. Ich hab auch noch ein Nüvi – das 3D ist nett – aber die Darstellung (Distanz) ist halt immer bis zu einem gewissen Grad verzerrt. Und wenn man dann mal das normale Straßennetz verlässt, unbrauchbar. Daher lieber 2D old school.

Garmin und Planung
Garmin und Planung

Der Vorteil des 276Cx:

  • Bedienung per Tasten – geht im Regelfall mit dünnen Handschuhen recht gut
  • Wetterfest – Starkregen? Kein Problem
  • Display ist super hell und gut ablesbar

Nachteile:

  • Mega lahm – warum? Keine Ahnung. Ist ja wohl anzunehmen, dass man das Ding nicht am Akku betreiben will – da wäre ein stärkerer Prozessor gut gewesen
  • Routenplanung am Gerät über große Distanzen mit OSM sehr bescheiden – am besten auch immer die Garmin Europe NTU installieren – da geht das Routing recht gut
  • Suche nach POIs oder Adressen – fast unbrauchbar. Nächste Tankstelle usw. – mit etwas Geduld ok – aber ich ertappe mich immer wieder dabei, dann die POIs am Handy zu suchen und dann mit dem Cursor auf der Karte selbiges am Garmin zu suchen
  • Betriebssystem old-school – d.h. Garmin Drive und Co gehen nicht. Mal schnell einen POI aufs Gerät schicken – Fehlanzeige

Ich würde mir das Gerät aber auf jeden Fall wiederkaufen – es tut einfach das was es soll. Wenn Garmin ein bisschen nachbessern würde (e.g. Distanz nächste Tankstelle, POIs schicken können) wäre es perfekt. Wichtig ist bei allen Garmin Geräten: Schutzfolie aufs Display. Die tauscht man dann pro Saison 1 Mal.

Routen fürs Motorrad fahren planen

Es gibt viele Möglichkeiten:

Die ersten beiden nutze ich gerne für Tagesaufahrten nach dem Motto „überrasch“ mich. Für längere Reise – wo eine gewisse Planung voraus geht – nehme ich gerne Google Maps. Mit Maps to GPX kann man die Route dann per Copy&Paste in eine GPX Datei umwanden – ich empfehle aber die Kontrolle der GPX mit einem Viewer. Allerdings bin ich draufgekommen, dass da jeder anders ist. Ich genieße es einfach „dumm“ einer Linie nachzufahren und hier und da die Landschaft zu genießen. Zu meiner Schande – oft weiß ich gar nicht, wo ich bin. Viele haben auch Bluetooth Headsets mit Sprachbefehlen und Abbiegehinweisen – das will ich alles nicht (auch wenns manchmal sinnvoll wäre, vor allem, wenn man zu zweit fährt).