Smart Home – klingt doch einfach ...

Versuch 1: 400er MHz – die alte, billige – aber unflexible Lösung

Schon ab ca. 20 EUR findet man Funksteckdosen, welche auf einer 400 MHz Frequenz mit einer Fernbedienung geschalten werden können. Man kann die Dosen ein- und ausschalten – das wars. Auch gibt es keine weiteren Aktoren, um z.B. eine „normale“ Deckenlampe zu steuern.

Versuch 2: Real Smart-Home für Nachrüster – ZigBee, Z-Wave und EnOcean

Schnell stößt man auf diese 3 größeren Standards. Man kann Stunden damit verbringen, sich über google schlau zu machen. Was ich herausgefunden habe: Es ist teilweise eine Kompromisslösung. Man würde denken, wenn zwei Geräte über ein standardisiertes Protokoll kommunizieren, müsste es immer funktionieren. Denkste. Einmal findet das Geräte das nicht, dann kann das Gerät mit dem Profil von dem Gerät wieder nicht umgehen. Dann kauft man ein Gateway um 100 EUR+ und ist auf Entwickler des Herstellers angewiesen, dass diese das Gerät „anlernen“. Kurz meine Findings:

  • EnOcean hat viele Schalter im Programm, welche Energy Harvesting nutzen – durch drücken des Schalters wird Energie umgewandelt und es wird ein Telegramm gesendet. Frequenz ist 868,3 MHz. Viele Nutzer im Netz waren sehr zufrieden damit – aber es gibt irgendwie gefühlt wenig Hardware und sie ist teuer. Am besten scheint das Homee Gateway zu sein – aber das scheint laut dem eigenen Forum noch alles in den Kinderschuhen zu sein (siehe z.B. diesen Thread). Zu erwähnen ist noch, dass man bei Homee auch den „Brain-Cube“ braucht – bei Amazon dann für stolze 200 EUR zu haben.
  • ZWave ist z.B. von Devolo zu haben. Abgeschreckt haben mich dann einige negative Rezessionen (denen man heutzutage im Netz nicht sooo viel Aufmerksamkeit schenken sollte – aber sie sind halt existent). Auch Homee hat einen Z-Wave Cube – aber ein eine Suche nach „ZWave Problemen“ beschert einem gleich ein wenig Kopfweh. Samsung hat mit dem „Samsung SmartThings Smart Home Hub“ auch ein interessantes Gateway im Programm, welches gleich mehrere Protokolle spricht – aber nicht alle Profile zu verstehen scheint?! Wie auch immer – ZWave hab ich den Vorteil nicht gesehen.
  • Zigbee – hier findet man am meisten. Busch & Jäger, Gira und Jung haben Schalter im Programm. Auch Bosch scheint auf ZigBee zu setzen. Im Beleuchtungsbereich hat man natürlich Philips Hue und Ikea Tradfri – ebenfalls Zigbee (Light Link). Durch die Busch & Jäger Schalter und dem Philips Hue viel die Wahl auf Zigbee.

Also Zigbee – sollte doch alles gehen?

Leider nicht. Man kann laut Foren das Gerät X mit Gerät Y wieder nicht anlernen. IKEA macht da Probleme, Osram Smart Plug wieder dort. Wie auch immer – irgendwie findet man dann eine Lösung. Angedacht habe ich (nicht ausprobiert – bis dato nur recherchiert!!):

  • Man braucht pro Lichtschalter einen Aktor und eine Wippe (gibt’s auch mit mehr Tasten um mehrere Szenen ansteuern zu können). Die Wippe kostet im Netz ca. 50 EUR und der Aktor im besten Fall 40 EUR – mit Rahmen darf man also pro Schalter gerne mit 100 EUR rechnen.
  • Eine Wechselschaltung kann man auch steuern – dafür braucht man auch einen Nullleiter. Wird ein paar Euro billiger.
  • Die Busch-Jäger Schalter können ein Zigbee Netzwerk eröffnen – Handy Bedienung o.ä. erfordert allerdings die Philips Hue Bridge

Selbst bei der kleinsten Wohnung summiert sich das – für den Use-Case „Das Licht und Verbraucher soll ausgehen, wenn ich die Wohnung verlasse“. Und dann hat man (laut Netzrecherche) nicht einmal die Garantie, dass es 100% zuverlässig funktioniert.

Eine Zwischenlösung wäre z.B. nur die schwer zugänglichen Verbraucher mit Funksteckdose zu versorgen (siehe YouTube). Aber will man jedes Mal das Handy rausholen zum Steuern? Nein. Hier gibt es von Busch & Jäger einen Wandsender (batteriebetrieben) – kostet aber um die 90 EUR. Fernbedienungen mit mehren Szenen (damit man ein Ein/Aus simulieren kann), gibt es auch nur von GIRA – 60 EUR. Ob das alles miteinander funktioniert? Only god knows …

Eine weitere Alternative: IKEA Funksteckdose – diese Nutz auch Zigbee – scheint aber nicht mit Hue einwandfrei zu funktionieren (siehe hier – 15 EUR (jeder weitere Steckdose 10 EUR) ist mal eine Ansage. Auch hat IKEA leider keine Szenen Fernbedienung (zumindest hab ich keine gefunden).

Philips Hue

Hier scheint man mit Friends of Hue wenigstens alles unter einen Hut bringen zu wollen. Trotzdem dauert das noch. Aktuell hab ich folgendes gefunden:

innogy-smarthome-forum.com: Die Busch / Jäger Schalter scheinen anscheinend nicht in der Hue App auf. Allerdings scheint sich das bald zu ändern - bin gespannt.

Fazit

Dazu findet man auch lustige Artikel im Netz – z.B. https://getyeti.co/posts/why-the-smart-home-still-sucks

Viele schwärmen in den Foren von KNX – scheint beim Hausbau sicher die Lösung zu sein. Fazit meiner Recherche: SmartHome ist für mich uninteressant, da zu fragil ;-)