Ein kurzes Zwischenfazit zu meinem jetzigen Wissen bzw. meiner jetzigen Einstellung

Seit dem letzten Post hab ich noch einiges an Literatur gelesen und Meinungen aus dem Internet recherchiert. Das erste Zwischenfazit ist:

  • Es gibt ein Lager, welches sich gegen tierische Nahrung ausspricht.
  • Es gibt ein Lager, welches meint, dass das was das andere Lager meint, Blödsinn ist.

Auch sehr interessant finde ich, dass in jeder Behauptung das Wort “Studie” vorkommt. Hier und da kann man die Behauptung etwas wissenschaftlicher untermauern – wie e.g. das IGF-1 bei Milch. Allerdings konnte ich nirgends eine 100% einleuchtende Erklärung finden, was jetzt wirklich passiert, wenn man zu viel Fleisch ist …

Fakt ist: Lege einem Menschen (mit Verstand) einen Hammer hin und bitte ihn, damit auf seine Finger zu schlagen. Er wird es vermutlich verweigern. Warum? Weil die Rückmeldung seines Körpers sofort kommt – Schmerzen. Und das wissen wir – daher tun wir es nicht … Schlechte Ernährung bzw. eine schlechte Lebensweise wird nicht von heute auf morgen eine Rückmeldung geben – womöglich wird man glücklich alt, obwohl man jeden Tag Fleisch gegessen hat und seinen Liter Milch getrunken hat … Womöglich hat man ein stressfreies Leben gelebt und ist deshalb unbeschadet alt geworden. Die Variationen sind einfach viel zu mannigfaltig. Die Wahrscheinlichkeit – darf man den “Studien” trauen – scheint aber geringer zu sein …

Der zweite Punkt (der wohl keiner Studien bedarf) ist der ethische Standpunkt – ein paar Artikel, welche ich auf die Schnelle gefunden habe:

Finden tut man da genug im Netz. Von mir aus soll der Mensch wieder jagen gehen (keine Gatterjagd - Fairplay!). Doch die Verantwortung bewusst ausblenden und das “schöne” Fleisch aus dem Supermarkt holen zeigt eine gewisse Eigenart unserer Spezies … Ich kann auch nur jedem die Diskussion (Video) mit Martin Balluch empfehlen. Seine Argumentation über die Rationalität fand ich sehr einleuchtend. Auch die Aussage, dass ein Tier leben will und das Recht hat zu leben. Ist einem das Leid der Tiere egal, fand ich die folgende Argumentation auch interessant: Viele Dinge im Leben sind lustig und machen Laune – schlussendlich müssen wir im Kollektiv aber auf manches verzichten – wir können nicht alle Fleisch essen – bei steigender Weltbevölkerung.

Wie auch immer – anscheinend

  • weiß man, dass tierisches Protein auf den Körper einen negativen Impact hat bzw. haben kann.
  • Weiß man, dass bei ausgeglichener pflanzlicher Nahrung nichts Negatives zu erwarten ist. Natürlich kann man (anscheinend?) schnell in Mangelerscheinungen laufen, wenn man nicht aufpasst. Aber daher solle man auch ein Ratio von 85 : 15 (Zitat von Dr. Shinya) einhalten. Klingt logisch für mich.

Facts

So – genug von Eigeninterpretation. Claus Leitzmann versucht in seinem Buch [1] seinen Hang zur pflanzliches Kost mit einer Menge von sachlichen Argumenten zu untermauern – ein Auszug: Die Größe und Proportionen von Magen, Dünn und Dickdarm weisen auf gemischte – vorwiegend pflanzliche Nahrung hin. Der Aufbau und die Morphologie der Zähne sprechen auch eher für pflanzliche Kost.

Vegan beschränkt sich nicht nur auf die Nahrung – Vegan ist eine Lebenseinstellung. Wo ich momentan mit mir hadere: Das Gesetz des Stärkeren gilt schon immer (selbst auf Ebene von Einzeller). Ich will / wollte (unschlüssig) mir Waldviertler kaufen. Der Schuh wird in Österreich hergestellt – besteht aber eben aus tierischen Produkten. Schaut man sich den Steinzeitmenschen an, benutze auch dieser tierische Produkte, um sich vor Umwelteinflüssen zu schützen. Was sich geändert hat ist aber die Menge bzw. Industrialisierung / bewusste Züchtung von Tieren für solche Dinge. Die Frage ist halt: Brauch ich eine Ledercouch im Zimmer? Doch bei einem Schuh? Ich bin noch unschlüssig.

Auf jeden Fall fällt einem kein Stein aus der Krone, wenn man nächstes Mal statt der Semmel mit Salami zu Obst und Nüssen greift. Ja – ich liebe Salami – doch zu verantworten, dass ein anderes Lebewesen, welches auch den Drang verspürt zu leben, meine Geschmacksnerven befriedigt? Muss nicht sein. Schuhe aus Leder? Vermutlich schon - aber ich werde sie bis zum bitteren Ende tragen.

Sport und Vegan und ungesund leben

Beschränken wir uns wieder auf die Ernährung. Man kann sich Veganer schimpfen und trotzdem Übergewicht haben. Wie das? Alkohol, Paranüsse (650 kcal), Raffinierter Zucker, Kokusfett, Haferflocken (350 kcal) … Selbst tierfreie Nahrung ist kein Freifahrtschein … Ich hab mich am Rand auch mit der Energiegewinnung im Körper beschäftigt.

Unser Organismus kann Kohlehydrate (Saccharide), Eiweiße und Fette (und auch Alokohol) als Energiequelle nutzen – der Wikipedia Artikel ist recht aufschlussreich. Betrachten wir die Kohlehydrate: für unseren Körper primär von Relevanz ist der Traubenzucker. Dieser kann mehrere Bindungen haben: Einfach, Zweifach, Mehrfach. Neben dem Traubenzucker spielt auch die Fruchtzucker (Fruktose) eine Rolle. Was wir unterscheiden müssen:

  • Traubenzucker kann in jeder Zelle des Körpers aufgenommen werden und in Energie umgewandelt werden
  • Fruchtzucker kann nur über Leber verarbeitet werden - Umwandlung erforderlich

Ein bekannter Mehrfachzucker ist das Glykogen. Es kann auch eine Umwandlung von einem Einfachzucker erfolgen – siehe Artikel. So – im Schnelldurchlauf: Traubenzucker Moleküle gelangen ins Blut - was zur Folge hat das Insulin (Hormon) ausgestoßen wird. Insulin sagt Zellen, dass sie Nährstoffe aufnehmen sollen - Traubenzucker landet in Leber und Muskeln - Traubenzuckerspiegel und Insulin sinkt dann wieder. In Muskel oder Leber kann es entweder direkt verbrannt werden oder in Glykogen (Vielfachzucker) umgewandelt werden. Insulin führt auch zu einer Aufnahme von Aminosäuren und Fetten in Zellen. Nun haben wir heutzutage folgendes Problem: Bei vielen Menschen ist der Insulinspiegel gestört. Er ist zu hoch oder sinkt zu wenig. Ursache ist Insulin-Resistenz - Zellen nehmen nichts mehr auf. Insulin muss so stark steigen, damit endlich ein wenig aufgenommen wird – das bedeutet wiederrum Stress für die Bauchspeicheldrüse (Insulinproduzent).

Wie auch immer. Wie ich das alles gelesen und recherchiert habe war für mich klar: Sport und Bewegung sind essentiell. Ich gehe jetzt seit 1 Jahr zu Fuss in die Arbeit (3.5km) und versuche auch durch Laufen und vor allem Krafttraining die Speicher regelmäßig zu leeren. Das Thema mit den Myokinen (Artikel) unterstreicht das mit dem Sport nur noch. In diesem Video findet man auch eine super Zusammenfassung.

Neben den Kohlehydraten sollte man sich auch noch Fette anschauen. Fette braucht man einerseits für Energiegewinnung, anderseits für e.g. Zellwandbaustoff. Auch sollte man einen Blick auf Mehrfach ungesättigte Fettsäuren werfen – die kann der Körper nicht selbst herstellen. Bekannt wohl durch Omega 3 bzw. Omega 6. Leinsamen und Wahlnüsse sind gute Lieferanten dafür. Auch Paranüsse liefern wichtige Elemente (vor allem Kalzium). Dabei sollte das Verhältnis von Omega 3 und 6 zwischen 1:1 bis 1:3.5 liegen:

  • Omega 3: Entzündungshemmend
  • Omega 6: Entzündungsfördernd (e.g. Entzündungen bei Wunden um Eindringlinge zu bekämpfen). Raffinierte Pflanzenöle, Margarine sind dabei ein Tabuthema.

Das erklärt wohl, warum wir beides brauchen – aber in einem guten Verhältnis. Die Reise geht dann zum nächsten Zwischenstopp: Cholesterin, welches lebenswichtige Aufgaben erfüllt.

All in All ist die ganze Thematik so komplex, dass sie fast schon krank macht. Weiß man dann, dass die Öle, mit denen Pommes bei den Standln gemacht werden, ganz schlecht sind, vergeht einem schon mal der Appetit. Seit dem letzten Post ist meine Reise schon ein wenig fortgeschritten – aber noch am Anfang. Ich meide bzw. verzichte auf tierische Produkte bewusster – inzwischen auch aus ethischer Sicht. Die Reise geht weiter …

[1] Leitzmann, Claus. Vegetarische Ernährung. Springer Berlin Heidelberg, 2013.

Gesundheit in den Alltag einbauen

Ich hab mir auch Gedanken gemacht, wie man Gesundheit in den Alltag einbauen kann. Wenn man einen Bürojob hat, muss man ein wenig kreativ sein. E.g. sucht man sich ein WC am anderen Ende des Gebäudes mit möglichst vielen Stockwerken dazwischen. So ist man angehalten, immer wieder aufzustehen und Bewegung zu machen.

Die nächste Frage ist, wie man gesund bleibt. Das erste Buch ist: Nie mehr krank - So stärken Sie Ihr Immunsystem. Zusammenfassend:

  • Vitamin-D Mangel bei wenig Sonne. Es handelt sich um sehr essentielles Vitamin.
  • Zucker raubt dem Körper Mineralstoffe: e.g. Calcium & Vitamin B1
  • Wechselbäder und Duschen: bis zu drei Minuten heiß - bis zu 1 Minute kalt. 3 Mal wiederholen
  • Ernährung: Chilli, viel Trinken, Kreuzblütler, Sanddornsaft, Knoblauch, uvm.. Knoblauch esse ich inzwischen fast jeden Tag – und wenn nicht, nehme ich es durch eine Kapsel zu mir.

In dem Buch wurden tierische Produkte empfohlen (auch mit der Anmerkung „in Maßen“). Trotzdem war mir die Aussage zu unpräzise. Daher noch ein weiteres Buch: Jung und gesund durch ein vitales Immunsystem:

  • Eine reduzierte Kalorienzufuhr kann auch eine Belastung für den Darm sein – Stichwort: unnatürliche Diäten
  • Die Gesundheit entspringt dem Darm!
  • Laktobakterien machen pH-Wert sauer: hemmt die Vermehrung von Bakterien, die in einem sauren Mileau nicht überleben können.
  • Enzyme (Eiweißsubstanzen) sind für Verdauung der Nahrung wichtig. Aber auch für Atmung, Stoffwechsel und Entgiftung notwendig. Es gibt 3000-5000 Enzyme - Mehrzahl von Darmbakterien erzeugt.
  • Entgiftung sehr wichtig: Abfall von Krankheitserregern aus Zellen muss entfernt werden, da sonst Probleme bei Energieversorgung entstehen können. Wichtig für viele Krankheiten: intrazelluläre Entgiftung https://de.wikipedia.org/wiki/Ubiquitin bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/Apoptose
  • Wichtig zu wissen ist, dass der Körper für den Abbau von Zucker Kalzium benötigt und dies nimmt er sich aus seinen Reserven (z.B. Knochen), daher droht den Naschkatzen häufig erstens ein Kalziummangel, zweitens ist Zucker mit ein Auslöser für psychische Zustände wie Depressionen, Aggressionen und Verwirrtheit.
  • Frisches Gemüse und Obst, sekundäre Pflanzenstoffe
  • Zellen haben viel Müll in sich (beschädigte Proteine) - vor allem bei tierisches Nahrung. Müll muss raus …
  • Shinya Kurzfasten: 19 Uhr letztes Essen - Wasser erlaubt. Nach dem Aufstehen 2-4 Gläser Wasser (Zimmertemperatur) und ein wenig Obst. Alternativ Enzymsaft: Spinat / Rucola und bisschen Äpfel und Spritzer Zitronensaft
    • Nicht täglich - aber regelmäßig
    • Nährstoffe werden bei der Shinya Methode in 4 Kategorien unterteilt:
      • Wasser und Enzyme
      • Mineralstoffe und Vitamine
      • sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe
      • Kohlehydrate, Proteine, Fette (beim Fasten verzichten)
  • Ideale Kost: 85 Prozent pflanzliche Nahrung plus 15 Prozent tierische Nahrung

Das Buch hat noch viele weitere nützliche Tipps drin. Auch die beiden Bücher unterstreichen das oben genannte.

Supplemente

Auch erwähnt wurde im letzten Buch, dass der Mineralstoffgehalt durch die intensive Landwirtschaft stark gefährdet ist. Durch Supplemente kann man das wieder ausgleichen. Was ich momentan nehme:

Man sollte bei allen Produkten auf die Qualität achten und natürlich berücksichtigen, dass sie normale Ernährung nur ergänzen und nicht ersetzen.